Fast (!) völlig unbemerkt haben das Landesamt für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und der Niedersächsische Landkreistag eine neue Mustervorlage zur Umsetzung der Natura 2000 Richtlinien (ein Produkt der EU) vorbereitet.
Sollten diese Vorschläge so Realität werden, wird an vielen Flüssen in Niedersachsen das Angeln verboten sein. Zwar ist die Berufsfischerei nicht betroffen, aber folgende Dinge sind dann in den ausgewiesenen Naturschutzgebieten nicht mehr erlaubt:
- Angeln (Anfüttern, Nachtangeln, Watangeln)
- Zelten
- Grillen
- Baden
- Tauchen
- KanufahrenLagerfeuer
Es wären also nicht nur Angler betroffen, sondern auch Taucher, Kanufahrer und Menschen die einfach nur ein paar schöne Stunden am Wasser verbringen wollen.
Wichtig zu wissen ist, dass diese Verbotsempfehlungen NICHT von der EU kommen! Die EU fordert keinesfalls pauschale Angelverbote in den Schutzgebieten. Diese Verbotsvorschläge entstammen einzig und allein einer sogenannten Arbeitshilfe des Nds. Landkreistages und natürlich dem Landesamt für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN).
Und mit welcher Begründung wurden die Verbotsforderungen aufgenommen? Mit keiner! Warum diese Verbote erforderlich sein sollten wurde von den Verfassern in keinster Weise begründet. Weder Fachbehörden, noch Anglerverbände wurden über diese Vorlage informiert, geschweige denn dazu befragt oder haben an der Erstellung mitgearbeitet, wie das eigentlich wohl üblich ist. Nur durch Zufall erlangten die Verbände Kenntnis von den Papieren.
Natürlich können die Landkreise selber entscheiden, ob sie die Verbote aus der Mustervorlage übernehmen — erst dann gelten die Verbote auch. Allerdings haben schon zahlreiche Naturschutzbehörden die Empfehlungen 1:1 in die Entwürfe ihrer Schutzgebietsverordnungen übernommen.
Geht uns nichts an?! Hier in Braunschweig ist zum Beispiel die Oker betroffen. Geht uns also direkt was an!
FDP und CDU haben zu diesem Thema bereits eine Anfrage an die Landesregierung gestellt. Alles Wichtige dazu, sowie die Antworten der Landesregierung kann man hier nachlesen.
Soll es das mit dem Angeln in Niedersachsen gewesen sein?! NEIN! Gegen Angelverbote in Niedersachsen. Für eine Naturschutzpolitik für und mit dem Menschen. Werden wir jetzt aktiv!
Wir müssen den politischen Druck aufrecht erhalten und in den Gemeinden und Landkreisen noch verstärken. Das funktioniert nur über unsere persönlichen Kontakte vor Ort! Denn die Entscheidungen für oder gegen das Angeln werden bei uns vor der vor Ort getroffen, von Menschen in unserer Nachbarschaft. Am 11. September 2016 ist Kommunalwahl. Deutschland wird vor Ort entschieden.
Alle Informationen zu den drohenden Angelverboten, inklusive ausführlicher fachlicher Stellungnahmen, finden Sie auf den Seiten des Anglerverband Niedersachsen, genauer gesagt hier.