Am 13. September 2017 stand für 19.30Uhr eine Sondersitzung des Stadtbezirksrats 321 Lehndorf-Watenbüttel auf dem Programm. Einzige zwei Themen: Die Raumordnungsprogramme für die Grundschulen in Lehndorf und Lamme — so dachte ich. Es sollte anders kommen.
Bereits im Vorfeld dieser kurzfristig angesetzten Sitzung zeichnete sich ein hohes Interesse der Bürgerinnen und Bürger an diesen beiden Themen ab. So war es nicht verwunderlich, dass die Reihen des Besucherraums zur Bürgerfragestunde um 19Uhr fast bis auf den letzten Platz gefüllt waren und Fragen zu den Grundschulen deutlich dominierten.
Die Anwesenden Vertreter der Verwaltung waren gut vorbereitet und konnten in der Regel jede Frage fachlich kompetent beantworten (übrigens auch in der späteren Sitzung) — wenn auch nicht immer mit dem gewünschten Ergebnis.
Danach wurde die Sitzung eröffnet. Was nun folgte war etwas seltsam. Natürlich formal absolut korrekt, aber seltsam: Es folgten drei Anträge zur Verwendung von bezirklichen Mitteln. Die Diskussion zu den Anträgen war langwierig. Von Seiten eines Mitglieds der CDU-Fraktion sollte unbedingt eine Abstimmung erzwungen werden. Nach einer kurzen Unterbrechung, internen Beratungen wurde dann nicht mehr beantragt die Gelder direkt freizugeben, sondern zunächst die Verwaltung zu fragen was es denn überhaupt kosten würde. Dem konnte man zustimmen. Bevor man nicht weiß was es kostet sollte kein Geld ausgegeben werden.
Hinzu kommt, dass diese Diskussion auch auf der nächsten Sitzung hätte geführt werden können, da es die Beratung der eigentlichen Themen auf die die Mehrheit der Gäste und wohl auch der Stadtbezirksräte wartete reichlich hinausgezögert hat. So kam es mir jedenfalls vor.
Also, zum Thema. Die Grundschule in Lehndorf wird zum Schuljahr 2020/21 in eine Ganztagsgrundschule umgewandelt. Genauer gesagt, sollen dann die baulichen Arbeiten abgeschlossen sein. Der Ganztagsbetrieb beginnt in Lehndorf bereits zum Schuljahr 2018/19.
Natürlich gibt es bei diesem Konzept viele Unbekannte und sehr viele Unwägbarkeiten die in der Diskussion deutlich benannt wurden (Brandschutz im Turm? Störung der Schulabläufe durch die Bauarbeiten? usw. usf.). Aber die Verwaltung hat die Zusage die sie bei Schließung der Kita im Turm Anfang dieses Jahres gegeben hat bisher gehalten. Schauen wir nächstes Jahr, ob es tatsächlich so ist. Zunächst ist wichtig, dass es in Lehndorf endlich losgehen kann! Selbst wenn es so aussieht, dass die Schule 2020/21 schon zu klein sein wird…
Grundschule Lamme. Leider kann hier der Ganztagsbetrieb erst zum Schuljahr 2020/21 aufgenommen werden, da eine Umplanung der Räumlichkeiten notwendig wurde. Jetzt entsteht auf dem Schulhof ein neues Schulgebäude mit Mensa und Klassenräumen.
Ich kann den Unmut der Eltern und des Lehrerkollegiums sehr gut verstehen. Die Grundschule in Lamme quillt aus allen Nähten. Übrigens von Anfang an. Die Schule war direkt nachdem sie gebaut wurde viel zu klein… Provisorien an allen Ecken und Enden. Das Lehrerzimmer ist zu klein. Die Lehrerinnen und Lehrer müssen in den Fensterbänken sitzen. SchuKi+, geplant als Provisorium, bleibt bis 2020/21 bestehen. Die Schüler essen Nachmittags in den Räumen in denen Vormittags andere Kinder Unterricht haben – verbunden mit allen Problemen die das mit sich bringt. Usw. usf.
Alles sehr ärgerlich. Aber: Immerhin geht es weiter. Es ist wichtig, dass der Prozess der Umwandlung in eine Ganztagsschule unbedingt und ohne weitere Verzögerungen voran getrieben wird. Nichts ist für die Schule wichtiger als das.
Gleichzeitig müssen Lösungen für die aktuellen Probleme gefunden werden. SchuKi+ muss bei allen Problemen damit bestehen bleiben. Es gibt schlicht keine andere Möglichkeit. Aber für die Probleme dabei sollte es doch Lösungen geben, auch wenn die Verwaltung meint das bereits alles ausgereizt sei. Ich bin mir sicher, dass dieses Thema auch bei der nächsten Sitzung des Stadtbezirksrat in der einen oder anderen Form auf der Tagesordnung stehen wird.
Bis dahin ist es wichtig, dass sowohl die Eltern, als auch die Lehrerinnen und Lehrer aus den Grundschulen in Lehndorf und Lamme den Prozess kritisch begleiten. Ich werde das jedenfalls sehr sehr aufmerksam tun. Und wenn sich abzeichnet, dass etwas schief geht: Sie wissen wie Sie mich erreichen können. Ich werde tun was mir möglich ist.